Interkulturelle Studien haben besonders in den letzen Jahrzehnten viel an Interesse gewonnen und erobern zunehmend unterschiedliche Gebiete geistigen Lebens…
von Elham Hosseini Beheshti
Nordhausen 2009
broschiert
131 Seiten
Erschienen: 03/2009
Herausgeber: Bautz Verlag
ISBN 978-3-88309-485-4
Beschreibung
WITZ im Kontext der Interkulturalität.
Interkulturelle Studien haben besonders in den letzten Jahrzehnten viel an Interesse gewonnen und erobern zunehmend unterschiedliche Gebiete geistigen Lebens.
Die interkulturelle Perspektive erlaubt es neue Fragestellung in der Forschung zu stellen, die bisher noch nicht in den Blickfeld getreten sind. Die Auseinandersetzung mit der Literatur verschiedener Kulturen aus dieser Perspektive erfordert nicht nur eine größere Kompetenz sondern ebenfalls theoretische Grundlagen, Begriffe und angemessene Paradigmen, die vielfach noch nicht hinreichend entwickelt worden sind. Wir stehen hier, wie auch woanders, am Anfang und betreten fast in allen Regionen Neuland.
Die vorliegende Arbeit ist ein behutsamer Versuch in diese Richtung, die sich an eine bestimmte Genere der Literatur, nämlich den Witz anzunähren mutmaßt. Sie zeigt, dass die Autorin sich der Notwendigkeit eines Rückbezugs auf die Theorien des Witzes bewusst ist und nach einer klaren theoretischen Einsicht strebt. Auch die vorhergehenden Begriffsbestimmungen um eine Festlegung der Beziehung des Witzes zu den naheliegenden Begriffen des Komischen und der Ironie muss im gleichen Sinne gedeutet werden. Unter der Vielzahl der Theorien des Witzes muss eine Zugangsweise ausfindig gemacht werden, die sich dem interkulturellen Anliegen mehr eignet und Raum für weitere Forschung zulässt, ohne den Vorwurf an Rigorosität und Willkür auszusetzen. Ein weiterer Vorteil dieser Arbeit ist, dass sie außer ihrem theoretischen Ansatz – wenn auch im begrenzten Maße – sich an Übersetzungen der persischen Literatur ins Deutsche zuwendet, um sich auch der heiklen Aufgabe einer Erprobung der Grundzüge dieses theoretischen Ansatzes anhand konkreter Beispiele zu stellen. Dabei kommen die bedeutsamen Probleme der Übersetzung fremdkultureller Witze im Rahmen der Interkulturalität deutlich zum Vorschein.
Selbstverständlich gibt es auch hier, wie bei allen Versuchen einer grundlegenden Arbeit, noch einige Ungeschliffenheiten, insbesondere in einem Bereich, indem Innovation und Kreativität gefragt sind, nicht auszuschließen. Das Vordringen in diesen Gebieten erfordert Pionierarbeit aber auch Mut und Ausdauer und kann nicht von jeglichem Mangel enthoben sein. Dennoch stellt uns diese Arbeit eine gute Aussicht für weitere Forschungen vor Augen. Ich hoffe, dass wir demnächst Zeugen zügiger Fortschritte in der Forschung, auf Grund interkultureller Einstellungen auch in anderen Literaturgattungen, sein werden.