Dr. M. Razavi Rad
Mit dem rasanten, erbarmungs- und verantwortungslosen maschinellen Fortschrittsprozess, den der Mensch in Gang gesetzt hat, schien die Vorstellung noch einmal eine Zeit zu sehen, an dem die Natur wieder tief durchatmen und ihr eigenes Fest feiern kann, träumerisch und unerreichbar.
Aber heute ist für wahr der Tag der Natur.
Einflussreiche und mächtige Menschen, die in verschiedenen Bereichen der Wissenschaft, Wirtschaft, Kunst, Kultur usw. tätig sind, betrachteten sich nicht länger als Geschöpfe und Diener Gottes, sondern vielmehr als Eigentümer des Universums und Könige der Menschheit.
Doch jene Schlange, die selbst am Vorabend ihrer unverantwortlichen Freuden gezüchtet hatten, schlich ihnen unerwartet an die Kehle und nahm ihnen den Atem, so dass sie sich nun alle selbst in Quarantäne begeben mussten.
„Bleibt zu Hause“ wie es so schön heißt.
Wenn der Mensch jedoch dem “großen gemeinsamen Haus”, also der “Natur” gegenüber Gerechtigkeit hätte walten lassen und aufgehört hätte, die Natur zu verletzen, in sie einzudringen und sie zu zerstören, dann müsste er heute nicht die bittere Erfahrung des „Zu-Hause-bleibens“ machen.
Der Mensch war nicht dazu vorherbestimmt, den Tag damit zu verbringen, die Tage der Natur zu verdunkeln, eine Natur, die mit all ihrer Schönheit, Pracht und Vielfalt der Menschheit diente, damit diese leben, gedeihen und die Welt genießen konnte.
Der Mensch jedoch ist es, der seine Rolle missversteht und Viren verbreitet.
Er hat die Frische, Blühte und das Leben aus dem Antlitz der Natur zu entfernen versucht, und weder die Erde noch ihr Himmel wurden vom Menschen verschont; und nun ist es die Natur die dem Menschen, welcher sich so maßlos an ihrem Tisch bediente, die Rechnung präsentiert, in der Hoffnung durch die Stille zumindest einmal durchatmen zu können.
Ich für meinen Teil möchte zum diesjährigen Tag der Natur höflich und demütig in aufrichtiger Weise gratulieren und der Natur selbst und ihrem Schöpfer gegenüber aus tiefstem Herzen den Wunsch äußern:
Oh Gott und oh Natur Gottes, lasst unsere dunkle Nacht wieder Hell erstrahlen.